In seinem Debüt, „Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl“, geriet Ox-Kolumnist Alex als besoffenes Ein-Mann-Wolfsrudel von einem Missgeschick ins Nächste. Am letzten Punkt hat sich auch in seinem zweiten Buch nichts geändert.
Allerdings hat er inzwischen Verstärkung gefunden. Gemeinsam mit seiner Frau, Jenny Maus, erlebt er nun neue und vor allem andere Abenteuer, was auf viele der hier veröffentlichten Geschichten Einfluss nimmt.
Das Buch beinhaltet 20 seiner Texte aus dem Ox, sowie Wortbeiträge von Jörkk Mechenbier, Jan Off, Jenny Maus und ein Interview, welches von Alex Pascow geführt wurde. Illustrationen von Aku! veranschaulichen Alex’ Erzählungen.
Die jüngste Veröffentlichung im Hause Kopfnuss ist damit natürlich ein absolutes Muss. Allerdings dürfen auch zwei kritische Anmerkungen nicht fehlen: So sehr man sich über die Heirat des Autors freuen darf, wenn die eigene funktionierende Zweierbeziehung zu viel Platz in den selbst verfassten literarischen Erzeugnissen einnimmt, tut dies auf Dauer den wenigsten Erzählungen gut.
Storys von Alex, wie er im „Alleingang“ Schlägerei-Erfahrungen sammelt, in einer Techno-Disco für einen Drogendealer gehalten wird, oder wenn er davon erzählt, wie er als Kind Penner werden wollte, sind an Charme als auch an Lesevergnügen kaum zu überbieten.
Der zweite Aspekt: Uns allen ist bekannt, dass er herrliche Beiträge für das Ox verfasst. Umso schöner wäre es, wenn er uns in seinem dritten Buch mit bisher unveröffentlichten Texten in einem anderen Format begeistern würde.
Dennoch: Nichts geht über eine geballte Ladung Gräbeldinger. Besonders dann nicht, wenn diese auch noch so schön gestaltet ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Christoph Parkinson