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BAITS

All Filler No Killer

Wahrscheinlich spielt das Quartett aus Wien den nettesten Rotznasen-Pop-Rock, der aktuell zu kriegen ist. Einerseits vom Aufwind eines leichten Grunge-Revivals getragen, scheuen sich BAITS aber auch nicht, ihre Fuckings zwar kratzig, doch eben auch irgendwie freundlich vorzutragen. Vielleicht liegt es am Naturell von Sängerin, Gitarristin und Texterin Sonja, dass alles auf „All Filler No Killer“ zwar nach klebrigem Clubboden und Dosenbier klingt, sich aber anfühlt wie Nacktbaden in einer lauen Sommernacht. Die Band hat viel veröffentlicht in den letzten Jahren, einiges angeboten und es sich auch gegönnt, die Songs erst live auszuprobieren, um sich von den eigenen Emotionen und Reaktionen bei Konzerten leiten zu lassen. Auf „All Filler No Killer“ findet sich jetzt die Essenz der Band. Alles, was in den Neunziger Jahren mit Krachgitarren gemacht wurde, trifft auf Handclaps, Uhuus und Eingängigkeit. Ein Sound, der verdammt gut reinläuft, nichts totdudelt, stets knackig bleibt und im besten Sinne unterhaltsam ist. Dass BAITS dafür nichts hinzufügen, sondern eher etwas weglassen mussten, war eine wichtige Erkenntnis. Dass ihre Egos zugelassen haben, dann auch tatsächlich etwas zu streichen, zahlt sich jetzt aus.