LIGEIA

Bad News

Schlechte Nachrichten: Bei so einem ausgesprochen miesen Cover und Songtiteln wie "Johnny Cash" oder "I've been drinking" denkt man unwillkürlich an Punk'n'Roll-Platten von Vorgestern. Doch der Schein trügt, denn LIGEIA lassen sich ruhigen Gewissens in die, zu Recht, in Ungnade gefallene Metalcore-Sparte einordnen.

Allerdings ist der Vierer aus Massachusetts einer der besseren Vertreter seiner Zunft. Die ersten beiden Songs sind für meine Begriffe echte Hits und auch sonst ist überwiegend Kurzweil angesagt.

Das liegt vielleicht daran, dass die Arrangements größtenteils sehr straff sind und die zuweilen eingestreuten Hardrock-Einflüsse die Platte angenehm auflockern. Lediglich die Ballade "Heroin diaries" hätte man sich schenken können.

Textlich betrachtet, werden hier auch im Gegensatz zur genreüblichen Weltschmerz-Lyrik die typischen Rock'n'Roll-Themen ausgepackt. Getreu dem Motto: ich bin besoffen, ich war besoffen, Nacht war scheiße, Sex war scheiße, mein Hund ist fortgelaufen, Johnny Cash wusste, wovon er redete.

Oder so. Es scheint, als hätte die Band einige Tour-Anekdoten dringend aufarbeiten müssen. (7)