Die NO TOMORROW BOYS klingen gleichermaßen nach verschütt gegangenen Killed By Death-No-Hit-Wonders wie nach den fiesesten Tracks der „Desperate Rock’n’Roll“-Compilations, kanalisieren das Beste aus den Jahren 1954 bis 1957 mit Umweg über 1977, bemühen das Signum des Springmessers in demselben Maße wie das der Sicherheitsnadel – greasy Hot-Rod-Sound im Fahrwasser von Punk.
Verpackt in die Ästhetik einer ölverschmierten Motorradgang ähneln sie den Powerhouse-Hallodris GUITAR WOLF, klingen nach SUPERCHARGER und Bunker Hill, nach Little Richard und THE MUMMIES, und richten eine eingedampfte Essenz aus zeitlosen Rock’n’Roll, Fifites-Teensound und Garagerock an.
Das shaked, rattled und rolled an allen Ecken der 14 Songs, die sie hier ohne Handbremse eingespielt haben, und hat nur als einziges Manko zu verzeichnen, dass diese Platte komplett ohne Bass eingespielt wurde – das klingt stellenweise etwas ausgedünnt.
Mit mehr Tiefen und einem druckvolleren Sound hätten NO TOMORROW BOYS mit ihrer umgepunkten Neuinterpretation von rootsigem Rock’n’Roll noch etwas mehr punkten können. Dennoch: „Bad Luck Baby ...“ ist eine herrlich überdrehte, wilde Punkrock-Platte, die einen stilistischen Spagat wagt, in dessen Umsetzung die drei Greaser vielen Bands aus dem Metier weit voraus sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Dirk Klotzbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Matti Bildt