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BAD JOB BOYS

Direkt ins Gesicht

Bekannte Gesichter von CHANNEL RATS, BUTTOCKS, SLIME, TARGETS und anderen Hamburger Bands haben sich 2020 zusammengetan und trotz diverser Lockdowns BAD JOB BOYS aus der Taufe gehoben, von denen „Direkt ins Gesicht“ hoffentlich nicht der letzte Tonträger bleiben wird. Neun deutsch- und englischsprachige Songs finden sich darauf, die als Vinyl oder als Download über Bandcamp erworben werden können. Bis auf wenige Ausnahmen klingt das eher nach britischer melodischer Midtempo-Schule als nach schnellem Achtziger-Hardcore, wie man es von einigen der Ex-Bands der Beteiligten kennt. Eher entspannt als gehetzt. Wobei entspannt ganz und gar nicht lahm heißt, sondern Mittelfinger hoch und mit gut gelauntem Grinsen im Gesicht: „Ihr könnt uns alle gar nix“. Im Song „Delfine“ wird das Lebensgefühl des Frühjahrs 2020 aufgegriffen und dieser Anfangsphase der Pandemie Positives abgetrotzt. Und in „Nostalgie“ geht es um die allseits präsente Punkrock-Nostalgie, die auch immer häufiger für Events mit SEX PISTOLS- oder RAMONES-Coverbands sorgt. Ich habe in den letzten zwei Jahren die Entwicklung der BAD JOB BOYS über ihre gut gepflegte Website verfolgt und so hat mich das Quartett durch fast den ganzen Zeitraum der Pandemie irgendwie „begleitet“. Auch dadurch ist mir diese Band besonders ans Herz gewachsen.