Foto

CLEAR HISTORY

Bad Advice Good People

Post-Punk, das ist das Label mit dem CLEAR HISTORY vermutlich am ehesten beschrieben werden können. Und ähnlich vielfältig wie unter dieser Genre-Bezeichnung geht’s auch auf „Bad Advice Good People“, dem Debüt der Berliner:innen, zu. Der Opener „Solar death ray“ lässt noch vage Bezüge zum CAT POWER-Frühwerk zu, danach ist es nicht mehr so leicht einzusortieren. Aber zumindest hält sich der begeisternde Eindruck. Denn das Trio hat einen schönen eigenständigen Sound. „Presents“ macht die Tür Richtung SLEATER-KINNEY auf. Der „Morsels“-Basslauf geht fast als JOY DIVISON-Song durch, wäre da nicht der parallele zweistimmige Gesang, der an den längst verblichenen Geheimtipp NEW BLACK („Time Attack“) gemahnt. Spätestens wenn die ganze Bande am Ende „Do you love yourself, you don’t love yourself“ singt, weiß man zwar nicht, wie es sich mit der Selbstliebe verhält, aber Zuneigung zu CLEAR HISTORY ist da. Zusammen mit der spröde-trockenen Produktion und den unverzerrten Schrammelgitarren gibt es in den nicht mal zwanzig Minuten eigentlich nur Highlights. Ich fasse es mit einer Alliteration zusammen: Sehr schöne sechs Songs!