BABY BLOOD

Das Schaffen des französischen Regisseurs Alain Robak ist einigermaßen überschaubar. Neben einigen Kurzfilmen sticht besonders der Kinofilm „Baby Blood“ hervor, der hierzulande leicht gekürzt auf Video erschien und 1991 umgehend indiziert wurde – 2016 erfolgte dann die Listenstreichung.

Auf DVD war er schon vor längerer Zeit ungeschnitten erschienen (allerdings wegen der Indizierung ungeprüft), aber erst die Ende letzten Jahres veröffentlichte DVD- und Blu-ray-Edition von Bildstörung dürfte diesem ungewöhnlichen Vertreter des französischen Horror/Splatter-Films wirklich gerecht werden.

Neben der exzellenten Bildqualität kann man sich über einen Audiokommentar mit Robak und Hauptdarstellerin Emmanuelle Escourrou, zahlreiche Interviews mit den Beteiligten und die beiden sehr schwarzhumorigen Kurzfilme „Sado und Maso fahren Boot“ und „Corridor“ als Bonus freuen.

„Baby Blood“ selbst ist ein Grenzgänger, der weder bierernsten Horror bietet, noch in die Kategorie Splatterkomödie fällt. Eher scheint es sich um eine bizarre Mischung aus Frank Henenlotters „Elmer“ und Zulawskis „Possession“ zu handeln – die Cronenberg-Filme „Rabid“ und „Shivers“ dürften auch ihre Spuren hinterlassen haben.

„Baby Blood“ schildert die surreale Odyssee einer jungen Frau namens Yanka, die von einem prähistorischen Parasiten befallen wird, der für seine „Wiedergeburt“ regelmäßig menschliches Blut benötigt.

Ähnlich wie in „Elmer“ gibt es hier amüsante Zwiegespräche zwischen Yanka und dem Parasiten, gleichzeitig versucht der Film, sich auf etwas plumpe psychologische Art dem Schwangerschaftstrauma einer jungen Frau zu nähern.

Interessanterweise wirken die meisten männlichen Figuren dieses sehenswerten Films monströser als das eigentliche Monster, was für seine unterschwellige feministische Message spricht.