LOLA COLT

Away From The Water

Das Londoner Quintett LOLA COLT, benannt nach einem Spaghetti-Western aus den Sechziger Jahren (die Musik hat durchaus die dunkle Dramaturgie eines Soundtracks), erinnert an eine gut gemachte Mischung aus SAVAGES, SINGAPORE SLING, HTRK und THE AU PAIRS.

Die dänische Sängerin „Gun“ begeistert durch Charisma, kühle Distanz, Selbstsicherheit und ihre Stimme erinnert wunderbar an Lesley Woods von THE AU PAIRS und ein wenig an Karen O (YEAH YEAH YEAHS).

In „Driving Mr Johnny“, einem der Album-Highlights, rollt der Bass den Song von hinten auf und die Gitarre klirrt teilweise wie bei Rowland S. Howard. Produziert hat das Album Jim Sclavunos (NICK CAVE & THE BAD SEEDS, GRINDERMAN), der bereits für THE HORRORS aktiv war, deren Sound hier auch ein wenig mitschwingt.

Die rauchige und abgeklärte Stimme der Sängerin in Verbindung mit der Desperado-Gitarre mit viel Hall und Verzerrung ergeben die musikalische Breitseite für den Eskapismus auf den langen einsamen Highways.

Mindestens ein Song des Albums hätte es vermutlich damals auf dem Soundtrack von David Lynchs „Wild at Heart“ geschafft, zumindest aber auf den von „From Dusk Till Dawn“ von Rodriguez/Tarantino.