Ein Avatar ist die irdische Inkarnation eines Gottes. Der Begriff kommt aus dem Sanskrit. J., ein Wasserläufer, der angeblich vor 2.000 Jahren gelebt hat, soll auch einer gewesen sein, und im Falle dieser 2003 in Ann Arbor, Michigan gegründeten Band haben wir gleich fünf Avatare vor uns, davon drei weiblichen Geschlechts.
Ob die mit ihrem Bandnamen klarmachen wollen, dass sie absolut göttliche Musik machen, das kann ich nur vermuten, aber zumindest sind sie bislang nicht vom Blitz getroffen worden, was ein starker Beweis für die Existenz Gottes wäre, aber mit Sicherheit keine Geschmacksurteil.
Denn der Fünfer, der rein optisch auch sehr gut auf Dirtnap passen würde und in eine Package-Tour mit BRIEFS, BOBBYTEENS und SUZY Y LOS QUATTRO, spielt sehr wuchtig produzierten, soulig groovenden Punkrock mit Pop-Appeal.
Produziert hat Meister Him Diamond, und wer den brachialen Sound der DIRTBOMBS schätzt, das rauchige Organ von Rachel von den DETROIT COBRAS, der sollte sich vom Titel nicht abschrecken lassen, denn natürlich hat man beim Hören dieser Platte viel Spaß.
In manchen Momenten machen die AVATARS sogar den Eindruck, so was wie die verschärfte Punkrock-Version von Holly Golightly zu sein, und alles in allem ist dem Fünfer hier gerade auch wegen Ausnahme-Frontfrau Mariah Cherem ein wirklich rundum schönes Debütalbum gelungen.
(28:29) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Joachim Hiller