Schade, dass die Symbiose von Punk/Hardcore und Reggae/Dub ein bei Musikern so stiefmütterlich behandeltes Genre ist, denn neben den AUTONOMADS gibt es derzeit nur wenige Bands, die über ihre Landesgrenzen hinaus aktiv sind.
Dabei ist doch genau dieser Mix an Radikalität kaum zu toppen. Bands wie THE RUTS, THE CLASH, CULTURE SHOCK, PROPAGANDA AND INFORMATION NETWORK, SUICIDE BID oder SCUM OF TOYTOWN haben das eindrucksvoll bewiesen.
Nach „No Mans Land“ und der Split-LP mit BLACK STAR DUB COLLECTIVE aus der Nachbarschaft ist „One Day This Will All Be Gone ... Everything Now!“ für mich das bislang beste Material der AUTONOMADS.
Zum einen haben sich die Arrangements weiterentwickelt, außerdem ist die Produktion im Vergleich zu den früheren Aufnahmen sauberer. Der Dub-, Reggae-, Ska-Anteil dominiert, während hin und wieder an passender Stelle Anarchocrust-Attacken gestreut werden.
Frau und Mann teilen sich nach wie vor die Gesangsparts, und im einen oder anderen ruhigeren Moment erinnert mich das fast an CHUMBAWAMBA. Alles in allem ist die Platte abwechslungsreicher und kreativer geworden.
Musik dieser Art ist für mich revolutionär und philosophisch, was nicht zuletzt an den hochbrisanten politischen Texten dieses authentischen Kollektivs liegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Simon Brunner