Wirklich punkige Musik mit elektronischen Mitteln ist mit dem Abtauchen von Digital Hardcore rar geworden, dabei liegt die Handhabe doch so nah. AHR, das Projekt des Amerikaners Zeke Wray, zeigt, mit welch simplen Mitteln das geht: alte Platten, ein Sampler, Gitarre, fertig ist die Laube.
Und gesamplet wird ganz fleißig: war da nicht eben DAFT PUNK? TRIO? Aus den Soundschnipseln baut sich Wray in seinen Songs Breakbeat-Grundgerüste, zu denen er seine politischen Texte brüllt.
Guter Ansatz und die Platte hat ihre unterhaltsamen Momente, leider kommt dabei oft nicht mehr heraus als eine Garagenversion von MINISTRY beziehungsweise SUICIDE in meistens reduziertem Tempo mit angebluestem Gesang.
"Kill Whitey", das sich noch am ehesten wie eine übliche Bandaufnahme anhört, und das beigelegt Video, das AHR bei einem Vom-Truck-Konzert in Dreierbesetzung zeigt, gefallen mir da noch am besten.
Ansatz und Ausführung klaffen leider auseinander. (29:27) (4)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Christian Maiwald