AUF DEN SCHWINGEN DES TODES

Der Brite Mike Hodges hat eine sehr durchwachsene Filmografie vorzuweisen, die von seinem pulpigen Gangsterfilm „Jack rechnet ab“ (1971) bis hin zu millionenschwerem SciFi-Fantasy-Trash wie „Flash Gordon“ (1980) reicht.

Insofern ist „Auf den Schwingen des Todes“ seinen britisch geprägten Filmen aus den Siebzigern näher, auch wenn Hodges offenbar seinen Namen wieder zurückziehen wollte, weil er mit dem Endergebnis nicht zufrieden war – wie so oft wegen kreativer Differenzen mit den Produzenten.

So ein richtig runder Film ist „Auf den Schwingen des Todes“ auch tatsächlich nicht geworden, basierend auf einem Roman von Jack Higgins, dem Roger Ebert damals vorwarf, die Situation in Nordirland unseriös auszubeuten und auch dem Thema „Schuld und Sühne“ im Kontext von Religion und Glauben nicht gerecht zu werden.

Mickey Rourke spielt hier den IRA-Mann Martin Fallon, den sein Gewissen einholt, nachdem er unbeabsichtigt einen Schulbus voller Kinder in die Luft gejagt hatte. Um Geld und einen Reisepass für seine Flucht zu bekommen, muss er allerdings erst noch den Konkurrenten eines Londoner Gangsters ermorden, was aber ein Priester beobachtet.

Als er sich weigert, diesen zu beseitigen, hat er nicht nur seine IRA-Kollegen am Hals, sondern auch den Gangster. Eine gewisse politische wie ethische Bedeutungsschwere kann man hier sicher nicht von der Hand weisen, die den Thriller-Anteil oft in die Knie zwingt, wenn der Zuschauer die Läuterung eines IRA-Terroristen zwischen Gottesfürchtigkeit und Gewalt als letztem Ausweg erlebt.

Dafür neigt Hodges erneut zu einer eigenwilligen Inszenierung, die seinen Film immer interessant und relevant wirken lässt. Hinzu kommen erstklassige Darsteller, neben Rourke (zur Hochzeit seiner Karriere, im selben Jahr entstand auch „Angel Heart“), etwa noch Bob Hoskins oder Liam Neeson.