AUDITION

Tom Mes’ Buch „Agitator: The Cinema of Takashi Miike“ über diesen profilierten japanischen Regisseur ziert nicht ohne Grund ein Bild aus dessen Film „Audition“. Denn „Audition“ gehört zu den sehenswertesten Werken des Japaners und spiegelt gut dessen Faible für exzessive filmische Grenzüberschreitungen wider.

Bis dahin war Miike ein außerhalb Japans kaum wahrgenommener Auftragsregisseur, der überwiegend den Direct-to-Video-Markt seines Heimatlandes bediente, auch wenn schon vor „Audition“ ähnlich provokante Filme wie etwa „Fudoh: The New Generation“ entstanden.

Miikes Horror-Drama über die ungewöhnliche Brautschau eines Witwers, die sich für ihn in einen Albtraum verwandelt, erlangte dank einiger Festival-Vorführungen international einen zweifelhaften Ruf, da das westliche Publikum von den krassen Schock- und Ekelmomenten überfordert war, mit denen der an sich eher betulich erzählten Film aufwartete.

Insofern verwundert die aktuelle Ankündigung, dass 2015 doch noch ein amerikanisches Remake von „Audition“ umgesetzt werden soll. In Deutschland erschien der Film jetzt erstmals auf Blu-ray in ordentlicher Bild- und Tonqualität.