ATHEIST

Unquestionable Prescence: Live At Wacken

Ob der Auftritt der wiedergekehrten ATHEIST auf dem 2006er Wacken Festival tatsächlich so triumphal war, wie behauptet wird, weiß ich nicht; ich bleibe solchen Großveranstaltungen aus Prinzip fern. Der Tonmitschnitt des etwas über eine halbe Stunde langen Auftritts zeigt die „Death/Thrash Metal with Jazz and Progressive influences“-Band (laut metal-archives.com) aus Florida aber wirklich voller Spielfreude vor begeistertem Publikum.

Die Umbesetzung an den Gitarren (Sänger Kelly Shaefer darf nicht mehr Gitarre spielen; Gitarrist Rand Burkey durfte nicht einreisen) macht sich nicht bemerkbar, Drummer Steve Flynn und Bassist Tony Choy spielen so traumhaft zusammen wie einst und bei solch fantastischen Songs konnte ja eigentlich auch kaum was schiefgehen.

Gerade bei den Massen an jungen Pseudo-Death(core)-Metal-Musikern heutzutage, die den Schwanzvergleich vom Schulhof auf die Bühne holen, ist es schön, dass es eine Band wie ATHEIST wieder gibt, die es verstand, trotz aller technischer Komplexität nachvollziehbare Songs zu schreiben.

Wie großartig diese auch heute noch sind, zeigt, besser noch als der Livemitschnitt, die zweite CD mit elf Songs der nur drei Alben, die ATHEIST während ihrer ersten Existenz zwischen 1989 und 1993 veröffentlichten.

Ob sie ihren kompromiss- und orientierungslos bretternden Erben die ungerechtfertigte Popularität entziehen können, wird dann das angekündigte neue Album zeigen.