Der "Asian Underground", so die Bezeichnung für britische Musiker, die die Musik der westlichen Subkultur mit traditioneller Musik vorwiegend aus Pakistan, Indien und Sri Lanka mischen, scheint den Musikern von ADF chronisch zu eng zu sein, weshalb sie auf ihrem neusten Album einmal wieder Elektro, Dub, Jungle und Drum'n'Bass mit viel Gejohle, harten Gitarren und Rap anreichern.
"Punkara", so der Titel des elften Albums, steht für die Mischung aus Punk und Banghra und vereint die indischen und pakistanischen Wurzeln der ADF mit britischem Punk und Garage. Ihre Heimat Großbritannien konnte bisher nicht so recht viel mit ihnen anfangen, wohingegen ADF in Frankreich und Japan enormen Erfolg hatten.
Vielleicht covern sie auch deshalb keinen Punk-Klassiker der Insel, sondern spielen auf der neuen Veröffentlichung "No fun" von den STOOGES ein, zusammen mit Iggy höchstpersönlich. Die Platte klingt in weiten Zügen weniger clubtauglich als die Vorgänger, sondern sie fußt eher auf der Lust zu kämpfen, besonders gegen Globalisierung und Faschismus, und auf dem Zwang, den Irakkrieg zu thematisieren.
Schließlich scheut die Band seit ihrer Gründung 1993 keine politischen Stellungnahmen und keine antirassistischen Veranstaltungen. Auch Aktarvator, der einst über das bandeigene Förderprogramm für Jugendliche zur ADF fand und zeitweise die Band verlassen hatte, mischt auf "Punkara" wieder mit.
Ein Album, das mit Bequemlichkeiten spart und ein gemütliches Suhlen im Status Quo unmöglich macht. (8)
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