AS I LAY DYING

An Ocean Between Us CD

Lang ist es her, da war ich wie weggeblasen, als ich AS I LAY DYING mit "Forever" zum ersten Mal nachts auf Viva gesehen hab und mir derart angefixt von ihrem brachialen und dennoch melodischen und treibenden Mix aus Death Metal und Hardcore ihr bereits zweites Album 2003 "Frail Words Collapse" zulegte.

Auf ihrem Nachfolger "Shadows Are Security" gingen die Kalifornier ihren Weg unbeirrt weiter und inzwischen zählen sie im Metalcore schon beinah zu Ikonen. So gewaltig und unnachahmlich ihr Sound ist, so hat diese Band leider aber auch einen Haken, der mir persönlich nicht so übel aufstößt wie so manchem Redaktionskollegen.

Die Rede ist von ihrem christlichen Background, aus dem die Band keinen Hehl macht. Auch wenn die Texte nicht derart aufdringlich missionierend erscheinen wie bei anderen christlichen Kollegen, so hab ich nicht vergessen, welches stark christlich konservative Weltbild die Band bei einem eigens von mir durchgeführten eMail-Interviewversuch abgesondert hat.

Ich habe damit inzwischen meinen Frieden gemacht, da ich die Band nicht als "potenziell gefährlich" einstufe und sie nicht versucht, anderen ihren Glauben aufzudrängen beziehungsweise sonstwie offensiv damit verfährt.

Mit "An Ocean Between Us" untermauern AS I LAY DYING wieder einmal, dass sie zur absoluten Speerspitze modernen Death Metals gehören und zu Recht von vielen ihrer Kollegen als Einfluss oder Vorbild genannt werden - denn spielerisch können den vermeintlich jungen Herrschaften nur wenige das Wasser reichen.

Ihren Stil aus melodischem Death Metal-Bolzenwerfer und Hardcoremosh-Dampfwalze haben AILD beibehalten, doch werden auf "An Ocean ..." mitunter häufiger als zuvor auch mal langsamere Passagen eingeschlagen und Frontmann Tim Lambesis scheint neben gewohntem Gebrüll öfter auf Gesang zu setzen.

Das tut diesem Monster aber komischer Weise keinen Abbruch - im Gegenteil - wie gewohnt genial! (43:15)