Foto

ARSTIDIR LIFSINS

Hermalausaz

Island mit seinen Vulkanen, Geysiren, Thermalquellen und Lavafeldern liefert sicherlich eine passende landschaftliche Kulisse für so eine Art von Black/Pagan Metal, der sich mit der Folklore des jeweiligen Herkunftslandes schmückt (die Texte sind in altnordischer Poesieform verfasst). ARSTIDIR LIFSINS (was so viel wie „Die Jahreszeiten des Lebens“ heißt, auf die korrekte isländische Schreibweise des Bandnamens verzichten wir hier mal) sind allerdings nur zu einem Drittel isländisch, denn die beiden anderen Musiker des Trios stammen aus Deutschland. Bereits das Debüt „Jötunheima Dolgferd“ erschien 2010 auf Ván, produziert vom Labelboss selbst. Aktuell erschien eine neue EP mit zwei Stücken, die es allerdings auf über vierzig Minuten bringt. Insofern ist die Bezeichnung EP eher relativ, ebenso wie die Anzahl der Stücke, denn der extrem verdichtete und atmosphärische Black Metal dieser deutsch-isländischen Freundschaft kommt gerade gestreckt auf jeweils zwanzig Minuten bestens zur Geltung. Dabei steigert sich das Trio in die genreübliche gewitterige Raserei hinein, immer wieder unterbrochen durch virtuos umgesetzte ruhigere folkloristische beziehungsweise fast klassisch angehauchte Parts. Dieses wuchtige Wechselspiel aus laut und leise ist natürlich kein wirkliches Novum in diesem Bereich und sogar ziemlich überstrapaziert, aber ARSTIDIR LIFSINS können dem Ganzen durchaus ihren eigenen Stempel aufdrücken und liefern in handwerklicher Hinsicht qualitativ hochwertiges und eigenständiges Songmaterial ab.