ARMED WITH ANGER

Ian Glasper

Ian Glasper legt mit „Armed With Anger“ sein viertes Werk zum Thema UK-Punk und Hardcore vor und beleuchtet detailverliebt den Übergang von den Achtzigern bis zur Phase in den späten Neunzigern, die oft vergessen und übersehen wurde.

Glasper geht dabei geografisch vor und zerlegt das Vereinigte Königreich in zehn Teilgebiete (inklusive Irland, Wales und Schottland), dazu finden sich Interviews mit den Machern der wichtigsten Fanzines (Artcore, Gadgie, How We Rock, Ripping Thrash und Suspect Device) und D.I.Y.-Labels (Armed With Anger, Flat Earth, Household Name, Simba, Subjugation, Sure Hand) inklusive kompletten Diskografien.

Nie gesehene Fotos und seltene Konzertflyer runden das Bild ab. Die enge Verknüpfung zwischen Bands, Fanzinemachern und Labels ist damit auch inhaltlich belegt. Glaspers Ausführungen lassen so gut wie keine Subgenres unerwähnt, die damals in der Szene bekannt waren.

Von Pop-Punk (GOOBER PATROL und PANIC) über Ska-Punk (CITIZEN FISH und SPITHEAD), zu heftigem Hardcore (VOORHEES und ASSERT), militantem SxE (WITHDRAWN und IRONSIDE) und Oldschool-Punkrock (SICK ON THE BUS und POLICE BASTARD), „Spaß-Punk“ (WAT TYLER und HARD SKIN) bis zum frisch aufkommenden Metalcore (STAMPIN’ GROUND und ABOVE ALL) und dem inzwischen wenig geliebten Emocore (FABRIC und BOB TILTON) werden Bands aller Spielarten vorgestellt.

Insgesamt mehr als 90 Bands, einige bekannte, viele mir völlig unbekannte. Glasper zeichnet jeweils ein ausführliches Bild, inklusive vieler Fotos und einer ausgewählten Diskografie. Mir als Nichtkenner der damaligen Szene wurde es auf Dauer zu trocken, für Fans des britischen Punk der Neunziger dürfte das Buch das perfekte Nachschlagewerk sein.