Verrückte spielen auf selbstgebauten folkloristischen Instrumenten – ich mag solche Spinner wie dieses Berliner Trio, die weit ab vom alltäglichen Musikzirkus nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchen und auch ihre persönliche Erfüllung darin sehen beziehungsweise finden.
Früher hätte man so etwas wohl unter „Irgendwas ganz weit außen beim Jazz“ abgelegt, heute in der globalen Urbanität dürften solche Schlagwörter wie Freak-Folk und New-Tribal-Primitives angebrachter sein.
Man wundert sich, was für Klänge nur mit selbstgebauten Gitarren, diversen Blasinstrumenten und einer Glasharfe erzeugt werden können. Alle Stücke haben einen sehr epischen, meditativen und sessionhaften Charakter, was manchmal ein Nachteil der kollektiven und freien Improvisationen ist, denn so schleichen sich doch einige Längen ein, die aber wiederum wissentlich in Kauf genommen werden können/müssen für ein einzigartiges Klangerlebnis, wenn die Akteure zueinander finden und eine fast magische, mystische Stimmungen entstehen lassen.
Music for rituals!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Carsten Vollmer