Bereits beim letzten, 2017 erschienenen ARBOURETUM-Album „Song Of The Rose“, ebenso wie schon bei Dave Heumanns 2015er Soloalbum „Here In The Deep“, war auffällig, wie die dröhnend monotone Riff-Zelebration zwischen Stoner- und Seventies-Rock von Heumanns Band einem soften Folkrock gewichen war, was deren melodische Seite stärker betonte.
Auch das aktuelle Album „Let It All In“ zeigt Heumann erneut von seiner sanfteren, gefühlvolleren Seite. Was sich hingegen kaum verändert hat, ist der loopartige Drone-Charakter von Heumanns Songwriting, auch wenn man das Gefühl hat, dass ARBOURETUM dabei nicht nur ausschließlich einen psychedelisch-hypnotischen Flow mit langen Instrumentalpassagen erzeugen, sondern die Stücke mit regelrechten Pop-Anklängen versehen haben.
Wer vor allem die dröhnenden, eher unsubtilen früheren ARBOURETUM schätzte, wird Heumanns anspruchsvollere und weniger aggressive Herangehensweise wahrscheinlich als etwas lasch empfinden, aber mir gefällt dieses Bemühen um Weiterentwicklung ausgesprochen gut.
Denn im Kern sind ARBOURETUM immer noch dieselbe Band, nur sind sie inzwischen etwas raffinierter und weiser geworden, wofür alleine schon der grandiose, knapp zwölfminütige Titeltrack das beste Beispiel ist, der zeigt, dass Heumann auch noch richtig rocken kann – wenn er denn will –, und der mit dem letzten Track „High water song“ deutlich seine GRATEFUL DEAD-Seite zur Geltung kommen lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen
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