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MPC LAFOTE

Aquarium

Noch eins dieser „Während der Corona-Pandemie entstanden“-Projekte, wahrscheinlich gibt’s in zwanzig Jahren mal einen Corona-Projekte-Sampler auf Cherry Red Records. Es gab mal eine Hamburger Post-Punk-Band namens LAFOTE und als alle sich zu Hause einschließen mussten, entstand daraus das Soloprojekt MPC LAFOTE des Sängers Jakob Groothoff. Der betreibt auch das Label Misitunes und ist somit bestens in Hamburgs Indie-Punk-Szene vernetzt. Es lief dann wie bei vielen kreativen Köpfen in dieser Zeit: Während er ohne Band daheim hockte, sind unzählige Skizzen für Songs entstanden. Nach der Pandemie wurde eine Auswahl davon mit Jens Rachut und Thomas Levin ins Albumformat gegossen. „Gegossen“, das klingt nach Schwerstarbeit, nach Schmiede und und Schweiß. Ganz so schwer kommt dieses „Aquarium“ aber nicht rüber. Groothoff hat in Kooperation mit Rachut und Levin ein hübsches, atmosphärisches Indiepop-Album zustande gebracht. Flächige Sounds und Beats aus dem Sequenzer stehen hier im Vordergrund, dazu kommen kantige Texte auf Deutsch. In den Lyrics lassen sich schon Einflüsse von Jens R. finden, insgesamt würde ich die Songs eher mit denen von Daniel Decker vergleichen. Bei all der erwähnten Rachut-Präsenz ist „Aquarium“ ein solides Indie-Wave-Album Hamburger Art geworden, das vor allem die Eigenständigkeit von Groothoffs Schaffen aufzeigt.