Vor 2000 Jahren war Karthago mit 400.000 Einwohner eine der antiken Metropolen und so einflussreich, dass Rom drei verlustreiche Kriege führte, darunter der mit Hannibal, den Alpen und den Elefanten, um es zu zerstören.
Die einstige Weltmacht ist heute ein Vorort der tunesischen Hauptstadt Tunis, Autor Appollo ist dort geboren und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte ihres Untergangs zu erzählen, unterlegt von Bildern in feinstem frankobelgischen Stil von Hervé Tanquerelle.
Wer hier einen trockenen Historienschinken erwartet, wird überrascht sein: Die vertrottelten Hauptdarsteller erinnern ein wenig an Asterix und Obelix, nur ohne Wildschweine und Zaubertrank, dafür aber verschlagen, reichlich obszön und mit einer Frau als Anführerin.
Die mit historischen Fakten und Spekulationen gespickte blutreiche Handlung spielt in den Wirren des dritten Punischen Krieges 149 bis 146 v.Chr. und endet mit der totalen Zerstörung Karthagos und der Versklavung der verbliebenen 50.000 Einwohner.
Tja, Carthago delenda est, haben die Römer doch endlich auf den alten Cato gehört. Und die sechs Jahre Lateinunterricht waren am Ende nicht ganz für die Katz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Anke Kalau