APPARAT ist das Electronic-Projekt des Wahlberliners Sascha Ring und dies kommt sehr dunkel und monumental daher. Mit Ellen Allien hat er bereits zusammengearbeitet und ebenso die BBC Studios in der „John Peel Show“ beschallt.
Das Album klingt oft wie ein Dark-Ambient-Werk und irgendwie hat man das Gefühl, dass Brian Eno ab und an Pate gestanden hat. „Ich verachte Hochglanzproduktionen“, so Ring, und das zu vermeiden ist ihm ohne Frage gelungen.
Große und sphärische Soundscapes, die mitunter an die vergessenen FUTURE SOUND OF LONDON erinnern, auch wenn deren klaustrophobischer Monolith „My kingdom“ auf „The Devil’s Duck“ leider keine Entsprechung findet – dennoch: APPARAT greift viele elektronische Varianten der Achtziger Jahre auf, ohne grotesk und anbiedernd retro zu wirken.
Spektakulär mag das Album nicht sein, aber ohne Zweifel wäre Sascha Ring in der Lage (und wohl auch der Richtige dafür) „Warszawa“, den Instrumental-Song, den Brian Eno mit David Bowie für dessen Album „Heroes“ (1977) inszenierte und der Ian Curtis so tief bewegte, neu und fesselnd einzuspielen.
Und die Vermutung liegt nahe, dass Sascha Ring auch etwas für Christian Fennesz übrig hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Markus Kolodziej