Mit „Pharmacie“ meldet sich eine Band zurück, die vermeintlich alles richtig gemacht hat und bei der am Ende doch so viel schiefging: APOLOGIES, I HAVE NONE aus London. Man kann getrost vom verflixten zweiten Album sprechen, das es unter anderem Umständen eigentlich gar nicht hätte geben dürfen.
Mit Gitarrist und Sänger Dan Bond sowie Bassist PJ Shepherd verließen nacheinander zwei Gründungsmitglieder die Band, was einen wahrhaft drastischen Stimmungswechsel im Soundbild nach sich zog.
Nicht umsonst hieß die Folge-EP zum ganz und gar überzeugenden „London“ auch „Black Everything“ und klang erschreckend depressiv. Sänger Josh McKenzie, dessen unverkennbare Stimme auch durch die zehn neuen Songs trägt, hat anscheinend immer noch damit zu kämpfen, dass seine Band nun hauptsächlich aus ihm und Schlagzeuger Joe Watson besteht.
Mit diesem Hintergrund im Kopf kann einem McKenzie schon fast leid tun, nachdem „Pharmacie“ das erste, zweite und dritte Mal durchgelaufen ist. Textlich handelt er Medikamentenmissbrauch, das Gesundheitssystem und Krankheiten ab.
Und offenbar weiß er, wovon er da singt. Musikalisch sollten sich die Leute, denen „London“ als herausragende Platte im Gedächtnis geblieben sind, darauf gefasst machen, dass es mit „Wraith“ und „Killers“ vielleicht noch zwei Songs gibt, die man so hätte erwarten können.
Der Rest braucht seine Zeit, bis er wirklich zündet. Diese Zeit haben die Briten sich aber auch verdient – vor allem nachdem, was alles passiert ist.