APOLLO 18

Angesichts von „Apollo 18“ fragt man sich ein weiteres Mal, wie viele „Found Footage“-Filme im Stil von „Blair Witch Project“ die Welt eigentlich noch braucht. Anscheinend noch einige, denn die Tendenz, offensichtlichem Schrott ein dokumentarisches Feeling zu verpassen und so das eigene geringe Budget zu kaschieren, hält auch weiterhin an.

Zuletzt hat man das erfolgreich bei den drei „Paranormal Activity“-Filmen praktiziert, was durchaus seinen Reiz hatte, auch wenn einem der dritte Teil mit seinen aufdringlichen Schockszenen und „[Rec]“-Anleihen eher mal auf die Nerven ging.

Aber generell lässt sich beim Publikum langsam eine Übersättigung feststellen und so musste aktuell „Devil Inside“ ziemlich Prügel einstecken, aber auch „Apollo 18“ von Gonzalo López-Gallego, der den recht ansprechenden „King Of The Hill“ gedreht hatte, erging es nicht viel besser.

Die Prämisse des Film ist, dass Apollo 17 Anfang der Siebziger nicht der letzte bemannte Raumflug zum Mond war, sondern es doch noch eine „Apollo 18“-Mission gab, deren unveröffentlichten geheimen Bilder man in López-Gallegos Film zu sehen bekommt.

Fake-Dokumentationen stehen und fallen mit dem damit verbundenen Grad an Realismus, und der ist hier gerade zu Beginn erstaunlich hoch, denn die Bilder erinnern tatsächlich stark an die der damaligen Mondlandungen, was ein jüngeres Publikum möglicherweise nicht mehr nachvollziehen kann.

Im Gegensatz zum aufdringlichen Krawall von „Paranormal Activity 3“ ist „Apollo 18“ auch ein Film, der sich angenehm langsam und leise entwickelt und bezüglich seiner klaustrophobischen Atmosphäre auf jeden Fall seine Qualitäten besitzt.

Dass am Ende dabei nur „Blair Witch Project“ meets „Alien“ ohne gescheite Monster herauskommt, kann ich diesem minimalistischen Weltraum-Horror-Thriller erstaunlich leicht nachsehen.