Das Buch entstand durch eine Technik des kreativen Schreibens, bei der mehrere Autor:innen gemeinsam die derzeit herrschende Pandemielage dystopisch ausgeschlachtet haben: Zwei mutige Punkrockerinnen, die die Pandemie anhand eines auf einem USB-Stick gespeicherten Codes stoppen wollen, schlagen sich durch eine Welt voller Nazis, brutaler Polizisten und anderer sinistrer Gestalten. Das Gute daran: es sind nur 67 Seiten. Ein völlig heterogener Text, der wie aus dem Baukasten zusammengesetzt wirkt und ohne erkennbaren Kausalzusammenhang bis zur Sinnlosigkeit verquast ist, mit Dialogen aus der Hölle, einem nur pro forma existenten Lektorat, das unfassbare Böcke durchließ („leise gebrüllt“, „zu Treffen getroffen“), und einer Story – Deutschland ist durch die Corona-Maßnahmen ein faschistoider Willkürstaat, in dem Polizisten Jagd auf Freigeister machen, um sie standrechtlich zu erschießen –, die sich ungewollt bei sämtlichen Querdenker-Klischees bedient. Da fragt sich der gefolterte Rezensent: Hat „unsere“ Szene als Gegenentwurf zur „bürgerlichen“ Kultur nur derartig unlesbaren Trash anzubieten?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Stefan Gaffory