Acht Jahre sind seit ihrem letzten Release vergangen – und schon 23 Jahre seit ihrem Debüt-Tape „Gießen Asozial“, das ich immer noch im Ohr habe. Mit „Another World Is Possible“ haben sich PESTPOCKEN wieder weiterentwickelt, ohne dabei ihren Hardcore-Punk zu verwässern. Da ist immer noch genug Wut und Zorn vorhanden, die sie dieser kaputten und korrupten Welt entgegen schreien, einer fettgefressenen Wohlstandsgesellschaft, die Menschen im Mittelmeer ersaufen lässt und diejenigen, die hier Zuflucht finden, auch mal gerne dem braunen Mob überlässt. In Songs wie „Welcome to Germany“, „Generation me“, „Die Welt steht Kopf“ oder „Treibsand“ fassen PESTPOCKEN diese Emotionen in klare Worte, die sie mit einer Kombination aus der gewohnt brachialen PESTPOCKEN-Kante, aber auch hymnischen Chören und genialen Singalongs untermalen. Die Platte wäre in den Achtzigern und Neunzigern auf jeder Antifa-Demo vom Lauti gelaufen – und nicht weil PESTPOCKEN so antiquiert sind, sondern weil seinerzeit noch Punkrock lief – und nicht Elektro. Auch wenn PESTPOCKEN ihre Systemkritik gekonnt auf den Punkt bringen, schwingt auch noch genug Hoffnung mit. Authentisch in jeder Hinsicht – oder wie sie selbst singen „wie ein Faustschlag“! Für mich eines der Highlights dieser Ausgabe.
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