Das als Ambient- und Soundscape-Projekt gestartete Quebecer Indie-Quartett MONTREAL ON FIRE hat sich nach seinem Debüt 2007 und mehreren EPs für neue Aufnahmen in einem südfranzösischen Landhaus zusammengefunden.
Die mit dem zweiten Album so oft erwartete Reifeprüfung versteht „Anima Mvndi“, das Ergebnis dieser Flucht aufs Land, geschickt zu umgehen, indem es sich weiterhin frei in die Klangweiten hinein begibt, gleichzeitig aber einen konkreteren Rhythmus vorgibt.
Ob die „Weltseele“ (anima mundi) als para-sprituelles Konzept Pate gestanden hat und das Album eine ganzheitliche Verbindung mit dem Kosmos veranschaulicht, wollen wir mal beiseite schieben und uns mit den angenehmen Klangflüssen beschäftigen.
Der hallende, ruhige Gesang funktioniert wie ein zusätzliches Musikinstrument, insgesamt wirkt alles sehr indirekt, zurückhaltend, was der Melancholie des Albums die passende Trägheit verleiht und der Platte ihren Sound gibt.
Jedes einzelne der zehn Stücke wirkt rund, in sich abgeschlossen – trotzdem fügt es sich ohne Weiteres durch seinen einheitlichen Sound in das Gesamtwerk ein. Der Kosmos hatte wohl sein Auge drauf.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Christoph Schulz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Christoph Schulz