ANICON sind Teil der sehr lebendigen New Yorker Black-Metal-Szene, die faszinierende archaische Bands wie FELL VOICES oder YELLOW EYES hervorgebracht hat. Der Bassist letzterer ist auch bei ANICON tätig, die allerdings eher Pfade betreten, die im Vergleich dazu sehr progressiv sind.
Sieben Mal macht sich das Quartett auf die Reise in düstere Gefilde und persönliche Abgründe. Dabei bleibt man musikalisch melodisch, kann aber im richtigen Moment für Abwechslung sorgen, da man weiß, wie herum eine Gitarre gehalten wird.
Denn während die Skandinavien-Fraktion auf Monotonie als Stilmittel setzt, bauen die Amerikaner im Gegensatz dazu auf verschachtelte Riffs und Spannungsbögen. Dabei wird natürlich oft straight geholzt, während der Drummer blastet und es erstaunlicherweise genau dann am erinnerlichsten ist, soll heißen, dass Ohrwürmer hier nicht stattfinden.
Aber die wären auch bei dem schwermütigen Unterton von ANICON fehl am Platze.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Ollie Fröhlich