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ANGST IST DER SCHLÜSSEL

Fast die Hälfte der Romane des produktiven schottischen Thriller-Autors Alistair MacLean wurden verfilmt, einer der ersten war 1961 sein zweiter Roman „Die Kanonen von Navarone“ von 1957. Leider war die Qualität nicht immer so hoch wie bei „Die Kanonen von Navarone“. Bei „River of Death – Fluß des Grauens“ von 1989 war allerdings schon MacLeans Romanvorlage ziemlich schwach. Zu den besseren MacLean-Adaptionen gehört Michael Tuchners „Angst ist der Schlüssel“ („Fear is the Key“), für die der Autor selbst das Drehbuch schrieb, dementsprechend nah ist der Film an der komplexen Vorlage, kann aber dennoch nicht deren erzählerische Qualität erreichen. Da der Film in den USA spielt, wirkt er nicht sonderlich britisch, auch wenn Regisseur Tuchner, der später vor allem fürs Fernsehen arbeitete, ein Jahr zuvor mit „Die alles zur Sau machen“ („Villain“) einen ruppigen britischen Gangsterfilm drehte, der zur selben Zeit entstand wie „Jack rechnet ab“. Die Hauptrolle spielt Barry Newman, der dann in der Rolle des Rechtsanwalts Petrocelli in der gleichnamigen Fernsehserie bekannt wurde, aber mit „Fluchtpunkt San Francisco“ von 1971 noch als Actionheld aufgebaut werden sollte. Insofern hat man aufgrund der ausgedehnten Auto-Verfolgungsjagd zu Beginn von „Angst ist der Schlüssel“ ein seltsames Déjà-vu-Erlebnis, da diese auch aus „Fluchtpunkt San Francisco“ stammen könnte. Kameramann Alex Thomson („Excalibur“) setzte das Ganze gut in Szene und Roy Budd sorgte wie schon bei „Jack rechnet ab“ für die passende Musik. „Angst ist der Schlüssel“ wurde bisher noch nicht auf DVD oder Blu-ray veröffentlicht, eine echte Premiere also, und dürfte gerade Fans des Thriller- und Actionkinos der 1970er Jahre mit seiner ungewöhnlichen, etwas komplizierten Rachegeschichte mit ihrem überraschenden Finale bestens unterhalten.