Warum extrem dystopischer, mit Black Metal versetzter Hardcore gerade in Dänemark in Vollendung gespielt wird, lässt sich schwer sagen. Sicher lässt sich das auch auf eine gegenseitige Einflussnahme zurückführen, die zwischen Bands wie zum Beispiel THE PSYKE PROJECT, HEXIS und ANTI RITUAL besteht.
Trotzdem sind alle genannten Kapellen gänzlich eigenständig. Hier lassen sich auch KOLLAPSE einfügen, die unüberhörbar ebenfalls dieser Gemengelage entstammen, trotzdem aber in Gänze einen individuellen Klang erzeugen.
Sicher, auch ihr Hardcore ist äußerst düster und selten schnell, dafür umso zersetzender und verstörender. Die besondere Qualität dieser ersten LP – zuvor gab es nur ein Demo und eine Split-Single mit NO FEALTY – liegt in der hypnotischen Melodieführung.
Diese lässt KOLLAPSE ganz einzigartig wirken, da die Melodien häufig sehr nach Black Metal klingen, nicht zuletzt aber durch ein konträres Drumming ausgebremst werden und so ein Dazwischen erzeugen, das dem Hörer einen transzendenten Raum öffnet.
Vielleicht sollte auch noch das Cover erwähnt werden – ein ziemlich buntes Gemälde, das schnell Erinnerungen an den Expressionismus erzeugt und auch eben jene, bisweilen verstörende Kraft entfaltet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Jens Kirsch