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ANGRY SILENCE

Strange Times Call For Strange Measures

Coolax ist das bandeigene Label von ANGRY SILENCE aus dem Örtchen Le Vieux-Marché in der Bretagne. Zusammen mit diversen anderen DIY-Labels (unter anderem Red Wig und Crapoulet) haben diese nun ihr erstes Album veröffentlicht, und im mit Schreibmaschine (!) getippten Begleitbrief erzählen ANGRY SILENCE von sich und ihrem Album. Das wurde im September 2021 aufgenommen, kurz nach dem Tod des Vaters von Sänger Manu. Der wiederum ist auf dem Cover der CD zu sehen – ein seltsam anmutendes Foto, zwei Menschen in Rollstühlen in einem Containerlager. Der Hintergrund: Michel setzte sich seit einer Peru-Reise in den Achtzigern für Menschen dort ein, die wegen einer Behinderung auf den Rollstuhl angewiesen waren. Fortan sammelte er in Frankreich ausgediente Rollstühle und verschiffte diese nach Peru. „Unsere Songs handeln von Liebe, Solidarität , Klassenbewusstsein“, schreiben ANGRY SILENCE im Weiteren noch, und so engagiert die Inhalte auch sind, so wenig aggressiv ist die Musik: Nein, kein Crustgeballer. Eher Singer/Songwriter-Punk, durchaus mit lauten, knarzigen, verzerrten Gitarren, aber im Grunde Musik – siehe „Dark end of the street“ –, die auch am Lagerfeuer funktioniert und damit in guter Joe Strummer-Tradition steht. Ruhig, aber mit Schwung vorgetragen, mit einer melancholischen Grundstimmung.