Whoaw! Was für ein Opener! "Detroit Michigan" ist ein Killer-Song, mit dem sich Andre (kein Accent bitte, zu schwierig für die Amis...) Williams eindrucksvoll als back in town zu Gehör bringt. Die vom Label mitgelieferten Infos sind zwar etwas kryptisch ("sixteen killer new recordings featuring a six pack of suave early comps & ten boozy new songs expressly written for this compilation"), aber Kollege Lutz meint, das Material sei wohl neu, und da Norton uns auch weitere Angaben im Booklet zum Wann & Wo der Aufnahmen verweigert, sei mir verziehen, wenn irgendwelche Superfans jetzt meckernd im Zimmer sitzen, weil doch der eine oder andere Song schon anderweitig mal zu haben war.
Egal, wer Andre Williams liebt oder zukünftig lieben will, sollte unbedingt zugreifen, denn der Herr mit dem knittrigen Gesicht, das verdammt an einen alten Handschuh erinnert, geht bei weiblichen Interviewpartnern nicht nur gerne auf Tuch- respektive Kniefühlung, sondern macht auch äusserst vorzüglichen und shakenden R&B, lässt sich dabei auch mal von Ronnie Spector oder The Mighty Hannibal unterstützen und fährt an den Instrumenten Leute wie Robert Quine (einst bei den VOIDOIDS, arbeitete schon mit Lou Reed) und Lonnie Youngblood (Begleiter von Hendrix) auf.
Vorsprung durch Alter, lautet hier die Devise, denn wie bitteschön soll jemand mit 25 oder 30 schon die Lebenserfahrung haben, die es braucht, um so verruchte und intensive Musik zu machen? Ausser dem Opener killt übrigens die von Ronnie Spector als Duett mit Williams gesungene Ike Turner-Nummer "It´s gonna work out fine" völlig.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Thomas Kerpen
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