"2000 Years" ist irgendwie eine Metalcore-Scheibe, hat aber nichts mit dem zahnlosen, pathetisch-kitschigen Weichspül-Zeug zu tun, das meistens unter diesem Begriff subsumiert wird. Vielmehr haben ANAPHYLACTIC SHOCK aus der Verbindung von düsteren, psychotischen Hardcore mit rauhem D-Beat-Style und doomigen Metal-Riffing ein zähes, schleppendes Heavy-Rock-Biest generiert.
Neben gewissen ENTOMBED-Reminiszenzen, erinnern die Songs auf dem Debütalbum der Niederländer in ihrer strukturellen Simplizität und unterschwelligen Metal-Affinität am ehesten an ZAO (ohne deren Religiösen-Hokuspokus).
Die Songs sind alle im Mid- bis Low-Tempo-Bereich angesiedelt, wirken daher zäh und Unheil verkündend. Auch in den Lyrics findet die musikalische Fusion von Metal und HC ihre Entsprechung: düstere Death-Szenarien werden mit latentem Anarcho-Pessimismus verbunden, woraus sich sehr direkte Texte ergeben, die davon erzählen, dass sowieso fast alles auf der Welt falsch läuft und das Leben für den Großteil der Menschheit einfach scheiße ist.
Hört sich vielleicht ein bisschen platt an, wird aber überzeugend dargeboten. Auf jeden Fall ein gutes, eigenständiges Debüt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Konstantin Hanke