Der werte Kollege Konstantin Hanke hat mich in seinem Bericht von einem Konzert der RED SPAROWES mit der wagemutigen These "Postrock war gestern" zitiert. Nun, so wird das Zitat zum Zitat, denn der Satz ist natürlich nur so gut, weil er nicht von mir ist, sondern dem PECHSAFTHA-Song "Postrock war morgen" entlehnt.
Aber die These ist eh falsch (und diente in meiner Besprechung ja auch nur dazu, zu betonen, wie obsolet der Postrock einer bestimmten Band ist), denn Postrock ist scheinbar nicht totzukriegen, ist aber eben auch mal mehr, mal weniger berechtigt.
Auf jeden Fall berechtigt ist er bei den RED SPAROWES, genauso wie bei SHELLAC, die auf ihrer aktuellen Platte mal wieder ihre "Wir könnten den geilsten Noiserock machen, wenn wir wollten - wollen wir aber nicht"-Haltung raushängen lassen.
Letztere Band scheint auch die drei Grazer maßgeblich geprägt zu haben, die in ihren fünf Instrumentalnummern ganz gelungen Monotonie, Langsamkeit und einen angenehm klaren Sound (dank der nur selten verzerrten Gitarre) gegen Rockkonventionen ausspielen.
SLINT lassen grüßen, und ich freue mich schon auf das Postrock-Album von morgen. (22:53) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Chris Wilpert