AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON

Roman Polanskis Film „Tanz der Vampire“ von 1967 ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man eine funktionierende Balance zwischen Horror und Komödie schaffen kann, die gleichermaßen Parodie und Hommage ist, und dabei auch noch mit zutiefst menschlichen Figuren aufwartet. Ein ähnliches Kunststück gelang John Landis mit „American Werewolf“ („An American Werewolf in London“), der für die maskenbildnerische Leistung von Rick Baker hinsichtlich der Werwolf-Verwandlungen einen Oscar erhielt. Schon im letzten Jahr erschien bei Turbine eine schnell ausverkaufte 4-Disc-Special Edition mit einem exklusiven 4K-Transfer und sechs Stunden Extras, die jetzt als inhaltlich identische 3-Disc-Special Edition neu aufgelegt wurde, bei der die CD mit dem Soundtrack fehlt und andere Gimmicks wie das Buch „Man or Monster“. Zwar bot schon die Blu-ray von Universal kein so übles Bild, kann aber sicherlich nicht mit der Turbine-Edition in Sachen Bonusmaterial mithalten. Der Film selbst ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, bei dem Landis eine modernisierte Fassung des klassischen Universal-Monsterfilms „Der Wolfsmensch“ drehte, ohne dass es sich um ein echtes Remake handelte. Dabei wurden die damaligen Möglichkeiten der Tricktechnik voll ausgenutzt, ohne dass „American Werewolf“ dadurch zum oberflächlichen Spezialeffekt-Spektakel wurde. Denn trotz des tiefschwarzen Humors (der in der pubertären deutschen Synchronisation etwas verflacht) und deftiger Splatterszenen ist Landis’ Geschichte über einen amerikanischen Studenten, der nach einem vermeintlichen Werwolfangriff in einem nordenglischen Hochmoor eine erschreckende Transformation durchläuft, bei der die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit ständig verwischt, ähnlich tragisch wie die in George Waggners „Der Wolfsmensch“.