Was vor vier Jahren als spätpubertierender Provinz-Hardcore aus dem Rheingau begann, ist jetzt, gereift wie guter Wein, zu einer Band fernab der Belanglosigkeit. SNAKES AND LIONS haben zu atmosphärischem Hardcore mit Screamo-Kante gefunden und eine Platte geschrieben, die vor allem deswegen überzeugt, weil die Band nicht bloß Song an Song reiht, sondern ein Gefühl für Dramaturgie entwickelt hat.
Geschickt werden die schwermütigen Stücke, die ganz klassisch, Ängste, Scheitern und Zweifel in den Fokus stellen, so in Kontext gesetzt, dass sich ein roter Faden stimmungsvoll und mitreißend durch die sieben Stücke zieht.
Nahtlose Übergänge zu Beginn der Scheibe, eine sich zuspitzende Intensität und viele kleine Ideen für eine dynamische Instrumentierung, klasse! Wobei natürlich anzumerken ist, dass sich so ein Konzept auf nur halber LP-Länge einfacher durchziehen lässt.
Gestemmt wird die Veröffentlichung der aufwendig gestalteten 12“, die mit stilsicherem Artwork auf dickem, gestanztem Karton und Siebdruck auf der B-Seite Eindruck macht, von drei Labels.
Unter anderem beteiligt ist Through Love, das auch schon bei FJØRT frühzeitig das Potenzial einer musikalisch ähnlich gelagerten Kapelle entdeckte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Matin Nawabi