Es ist schon fast unheimlich, aber plötzlich findet man AMON AMARTH und vor allem ihren Frontmann Johan Hegg auf nahezu jeder Titelseite der heimischen Metalpresse. Ihre neue Platte "Fate Of Norns" scheint das Spektakel des Jahres zu sein, was den deutschen Metalmarkt angeht.
Ihr Tourmanager Bobo sagte mir, sie hätten in den ersten Wochen, in denen das Album draußen wäre, schon alle Klassiker (von CANNIBAL CORPSE bis SIX FEET UNDER) in die Tasche gesteckt, was die Verkäufe anbelangt, und auch die Tour war hierzulande komplett ausverkauft.
Sie sind das Musterbeispiel für eine ehrlich arbeitende Band, die mit viel Schweiß und Engagement den Durchbruch geschafft hat. Vor Jahren spielten sie wirklich noch jeden Jugendclub, kamen dabei, die Gitarre unterm Arm, mit dem Zug vorgefahren.
Nur langsam wurden die Hallen größer, ihr Publikum aber blieb aufgrund ihrer ehrlichen Art ein verdammt treues. Auf "Fate Of Norns" dreht sich textlich natürlich wieder alles um die Wikinger, denen sich die Band komplett verschrieben hat.
Selbst eigene Erlebnisse und Erfahrungen münzt Sänger Johan Hegg in Wikinger-Epen um, was allerdings niemals etwas mit Nazischrott zu tun hat! Einfach nur exzellent ist ihre musikalische Darbietung.
Melodischer Deathmetal mit singenden Gitarren und einem unglaublich präzisen und robusten Drumgerüst - alles im Midtempo, episch, hymnisch bis zum Gehtnichtmehr. Das Ganze ist verdammt eingängig, kommt vor allem auch bei den Hardcorekids gut an - kein Wunder, dass die Band so abräumt.
Dazu trägt natürlich auch die hervorragende Produktion mit bei, von der Puristen und Oldschool-Fans meinen, sie wäre schon viel zu glatt gebügelt, und man solle deshalb bei den ersten beiden Alben bleiben.
Mir aber egal. Ich habe den Weg der Band, der neulich auch durch unser Haus führte, immer als positiv empfunden, und diese Platte ist ein ganz wichtiger Meilenstein für sie, der nämlich, der ihnen den Weg zum Rockstar ebnet.
Aber da mach ich mir wenig Sorgen - die Typen sind sowas von auf dem Boden geblieben, gehen gar alle noch ganz normal Arbeiten jeden Tag. Freue mich schon auf das Video zur ersten Single der Scheibe, das die Tage wohl rauskommt - das haben sie nämlich in Bischofswerda im absolut verrücktesten Rock'n'Roll-Stil gedreht - beeindruckend.
(10/10)
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