Brett Newski ist ein umtriebiger Typ – mit „American Folk Armageddon“ präsentiert er somit sein drittes Album in knapp vier Jahren. Brett spielt mittlerweile 200 Konzerte in einem Jahr und hat es nebenbei noch geschafft, den Titel „Vagina King of Vietnam“ einzuheimsen.
Denn dort, in Vietnam, hielt sich der Musiker eine ganze Weile auf – und über Wasser. Unter anderem als Musikschreiber für Tampon-Werbung, was ihm diesen Spitznamen einbrachte. Zudem brachte er es wenig später fertig, sich mit einer 100-Dollar-Scooter nach Saigon durchzuschlagen, nachdem er auf den Philippinen „lost“ gegangen war.
Und was hast du so erlebt in den letzten zwei Jahren? Nicht so viel? Macht nichts! Brett hat dir dafür umso mehr zu erzählen: Kleine Songs über seine eigene bizarre Odyssee, die im Keller seiner Eltern beginnt, durch versiffte kleine Studios in Thailand führt und sich momentan auf Tour abspielt.
Stilistisch verlässt Brett dabei die eingetretenen Pfade kaum, das hier ist schon ziemlich „pure Folk“ mit einem mal mehr, mal weniger deutlichen Country-Einschlag. Dies lässt das Album jedoch sehr rund erscheinen und erweckt beim Zuhörer den Eindruck, hier einer geschlossenen Einheit zu lauschen, einer zusammenhängenden Erzählung, was wiederum jedem einzelnen Stück zugutekommt.
Auch textlich gefallen die Songs: ein wenig pathetisch, dafür aber auch sehr persönlich und bisweilen humorvoll. Wie sagt Brett selbst so schön? „I know there is a light at the end of the tunnel ...
but then again ... sometimes that light at the end of the tunnel is a train.“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Henning v. Bassi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Henning v. Bassi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Henning v. Bassi