Dass gefragte Remixer und hoch geschätzte Produzenten noch lange keine innovativen Musiker sein müssen, bestätigt das Debütalbum von Jan Driver. Dass er das geeignete Equipment besitzt, dürfte klar sein und ist logischerweise auch direkt hörbar, denn das Album klingt sehr abgeklärt, aufgeräumt und druckvoll.
Das Einzige, was fehlt, sind richtige Ideen und Hooklines, die hängenbleiben. Es reicht einfach nicht, seinen weit gestreuten Musikgeschmack aufzuarbeiten und zu präsentieren. Manchmal hat man den Eindruck, er saß ratlos vor seiner Rhythmusbox und Sequenzern und schraubte so lange, bis er den Überblick verlor oder schnell noch im „Ein-Finger-System“ eine langweilige und naive Melodie einspielte, weil es draußen schon dunkel wurde.
Ein anderes Mal erkennt man genau, welcher Platten Kind er ist: Mr. Oizo, YELLO und THE RESIDENTS schauen des Öfteren um die Ecke, sowie auch das typische Digital-Disco-House der Neunziger Jahre.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Carsten Vollmer