Sechs Amerikaner frönen hier beschwingten, luftigen College-Rock mit Folkinstrumentierung. Laune macht das, wirklich hängen bleiben jedoch die wenigsten der zwölf Tracks. Am ehesten noch das quirlige „Anchor tattoo“ und vor allem „Serenity“, welches vom Gesang her sehr stark nach Tim Armstrong (RANCID) klingt und definitiv mein Hit der Platte ist.
Wirklich nah dran am Mr. Cool und eine fantastische Single vor dem Herrn (Extrapunkt!). Auch „Coming home“ geht fetzig nach vorne, Melodie sowie Refrain bleiben im Ohr und ein gelungenes Break im letzten Drittel hält den Song spannend.
Den restlichen Songs, darunter ein Cover des Traditionals „Leaving of Liverpool“, fehlt einfach der Biss, zu wenig brennt sich in die Gehörgänge ein. Die machen ihr Handwerk schon sehr professionell, technisch perfekt, doch für originären Folk sind die Songs einfach zu krachig und hektisch, gar ein wenig aufgeregt.
Für die punkige Variante wiederum sind sie einfach zu brav. Einige Ska- und Mittelalter-Beats bringen rhythmischen Schwung, sorgen aber für eine zusätzliche Unschärfe im Soundbild. Die Band ist in Obama-Land wohl eine etwas größere Nummer, präsentiert sich auf ihrem dritten Output aber einen Tick zu überambitioniert, um auch bei uns zu echten Folkrock-Punk-Crossover-Helden zu avancieren.
Allemal gutes Mittelfeld und live sicher eine Bank.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Lars Weigelt