ALU

Die Vertreibung der Zeit

Zusammenstellung aus diversen Tapes, Stücken von der „Autismenschen“-CD und zwei bisher nicht veröffentlichten Tracks, die ausdrücklich nicht unter „Resteverwertung“ läuft. In knapp fünfzig Minuten bilden die wesentlich zugänglicheren Studioaufnahmen fast die gesamte Bandbreite des Schaffens der Band ab.

„Fast“, denn – zum Glück – wird eben die oft weniger zugängliche Live-Seite ausgespart. Im Studio kann die Band sich kontrollierter entfalten, experimentiert mit Loops, repetitiven Elementen und agiert deutlich gelassener als auf der Bühne.

Damals passte das in keine der gängigen Schubladen, weil der Sound immer rhythmisch, experimentierfreudig, aber nie zu schräg oder gekünstelt klingt. Sängerin Nadja haucht, schreit, quengelt und trägt lasziv durch das Werk, das sowohl Cold-Wave-Elemente bedient als auch DAF-artige Sequenzerparts mühelos vereint.

Was hätte damals alles passieren können, hätte sich die Industrie bei einigen Bands nicht eingekauft?