ALOHA

Here Comes Everyone CD

Dass es sich bei ALOHA aus dem Staate Ohio nicht um eine gewöhnliche Band handeln kann, zeigt allein der Blick auf die von den vier Musikern verwendeten Instrumente. Neben den obligatorischen Gitarren, Bässen und Schlagzeugen lese ich dort Klavier, Mellotron, Marimba und Vibraphon, nebenher wechseln sich am Schlagzeug zwei Musiker ab.

Klingt ganz schön gewöhnungsbedürftig. Und das ist es auch, aber auf eine andere Weise als vermutet, da die exotischen Instrumente sehr dezent eingesetzt werden. Was dem Durchschnittshörer zu schaffen machen kann, sind die Rhythmen, die weniger treibend sind, sondern eher begleitend wirken, und die Melodiebögen, die den gängigen Hörgewohnheiten nicht unbedingt entsprechen.

Und weil es soviel an Einarbeitungszeit bedarf, könnte man schnell geneigt sein, das Ganze als lahm abzutun. Meiner Meinung nach ein Fehler. Wollte man die Musik von ALOHA einordnen, so ginge das am treffendsten zwischen Akustikgitarren-Pop im Stile von MATT POND PA und den monoton schwebenden Klanglandschaften von DROPSONIC.

Jedenfalls rückt die anspruchsvolle Arbeit an den Gitarren, die selten Akkorde stehen lassen, sondern sich in komplexen Pickings ergehen, die Band in eine Ecke mit diversen Prog- oder Mathrock-Bands neuerer Schule, aber auch diese Beschreibung trifft es nicht voll.

Insgesamt ein sehr unaufgeregtes, aber ziemlich faszinierendes, weil experimentierfreudiges Album. (45:47) (08/10)