Dass Arising Empire die Debütanten ALLEVIATE als „Supergruppe“ bezeichnet, greift sicherlich etwas zu weit. Nichtsdestotrotz stimmt es, dass im Fünfer-Line-up der niederländisch-deutsch besetzten Band reichlich Erfahrung zusammenkommt. Als Sänger ist Timo von OUR MIRAGE beteiligt. Marius von BREAKDOWNS AT TIFFANY’S steuert die herben, kraftvollen Screams bei. Die Gitarristen sind Ramen von THE EVOLUTIONIST und Marc von WE ARE PERSPECTIVES. Die Schlagzeug-Sticks schwingt Yunus von TIME, THE VALUATOR. Der Sound von ALLEVIATE ist in etwa das, was man als kleinsten gemeinsamen Nenner der Beteiligten bezeichnen kann: Viel Metal und noch mehr Core. Während Corona als Projekt gestartet, hat das Quintett bereits mit seinen ersten Singles für reichlich Furore gesorgt, wohlwollende Features von Nik Nocturnal und Too Lit Mafia inklusive. „DMNS“ markiert nun den Vollzeit-Einstand der Formation, die Djent-y Metalcore mit Deathcore-Vehemenz und Post-Hardcore-Zugänglichkeit verbindet. Anders formuliert: Der variabel aufgesetzte Mix aus bissiger Brutalität und erinnerbarem Wohlklang ist schlüssig und kontraststark arrangiert. Die Hooklines bleiben im Ohr hängen. Zwischendurch setzten sie aber ebenso technischen Anspruch und – für viele Hörer wichtiger – schonungslose Härte. ALLEVIATE profitieren erkennbar von der Erfahrung ihrer Mitglieder. Das Songwriting ist jederzeit spannungsgeladen, reif und pointiert; die Produktion zeitgemäß und drückend. Textlich dreht sich „DMNS“ um verschiedene Facetten der mentalen Gesundheit, wobei die Debütanten jeweils einen positiven Dreh finden und Zuversicht spenden wollen. Auch das überzeugt.
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Arne Kupetz
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