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ALLES DUNKEL DIESER WELT

Mark Lanegan

Er gilt als der dunkle Ritter des Grunge. Neben bereits verstorbenen Ikonen wie Kurt Cobain oder Layne Staley ist er einer der wenigen Stars aus Seattle, die den Boom überlebt haben. In den Neunzigern Sänger von SCREAMING TREES, später dann ständiger Gast bei QUEENS OF THE STONE AGE und erfolgreich mit Soloalben, Kollaborationen mit Isobel Campbell, Duke Garwood oder dem britischen Produzentenduo SOULSAVERS. Zusammen mit Greg Dulli von THE AFGHAN WHIGS hat Lanegan die Band THE GUTTER TWINS gegründet. Seine markante, tiefe Stimme ist heißbegehrt. In „Alles Dunkel dieser Welt“ (Originaltitel: „Sing Backwards and Weep“) erzählt er seine Lebensgeschichte. Angefangen von seiner Kindheit als kleinkrimineller Schüler – schon als Zwölfjähriger war Lanegan notorischer Zocker, Jungalkoholiker, Dieb und Porno-Fan – über die Anfänge als Musiker, die rauschhaften Grunge-Jahre in Seattle und alles, was dazu gehört: Alkohol, Drogen, Knast, seine Junkie-Freundschaft mit Kurt Cobain, Dealen, Affären, schlechte Jobs, Autounfälle und Nahtoderfahrungen. Ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge. Irgendwann landet Lanegan als Junkie auf der Straße. Endstation Obdachlosigkeit. Aber der Mann mit dem einzigartigen Timbre rappelt sich wieder auf und greift nach dem rettenden Strohhalm: Musik. Seine Autobiografie ist so ziemlich das ehrlichste und schockierendste Dokument einer Musikerkarriere, das ich je gelesen habe. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. Es ist eine Aneinanderreihung von Fettnäpfchen und Fehlentscheidungen, die Lanegan in diesen Jahren trifft. Und trotzdem lebt er noch. Eigentlich ein Wunder.