Grunge, da war doch mal was. Damit wir das ja nicht vergessen, gibt's mal wieder, bereits zum vierten Mal, eine Compilation dieser doch reichlich klischeehaften Rockband der 90er, deren Sänger Layne Staley 2002 einen höchst uncoolen Drogentod starb.
Staleys aufdringliches Geheule war es auch, das ALICE IN CHAINS immer zu einer der nervtötendsten Bands dieser Gattung machte, auch wenn Gitarist Jerry Cantrell durchaus für überzeugende musikalische Akzente sorgen konnte.
Rückblickend betrachtet kommen einem ALICE IN CHAINS dann gar nicht mehr so schlimm vor, vor allem im Vergleich mit Kroppzeug wie NICKELBACK. Das merkt man besonders in den Passagen, wo sich AIC stärker von den Stereotypen der meisten Grunge-Bands lösen können und einfach nur kompetente Rocksongs produzieren, vor allem kommt das bei den ruhigeren Songs zum Tragen.
Durch "The Essential ALICE IN CHAINS" werde ich sicher nicht plötzlich zum bekennenden Fan dieser Band, aber durch die 28 Songs, die alle vier Studioplatten abdecken plus Akustikversionen und Soundtrack-Beiträgen, bekommt man einen repräsentativen Karrierequerschnitt geliefert, der einen noch mal seine grundsätzliche ablehnende Meinung überdenken lässt, da AIC durchaus ihre starken Momente besaßen.
Und besser als diese unsäglichen STONE TEMPLE PILOTS waren sie sowieso, aber wenn es mich nach Grunge dürstet, höre ich dann doch lieber "Badmotorfinger" von SOUNDGARDEN oder MOTHER LOVE BONE.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Thomas Kerpen