Das Alexandra von Bolz’n sich nicht lieblicher Popmusik verschrieben hat, wird direkt klar, wenn man die flächig tätowierte Dame auf den Cover ihres ersten Solo-Albums betrachtet. Wer anderthalb Dekaden Erfahrung mit inbrünstigem Gebrüll in Bands wie KIMUSAWEA und BOLZ’N vorzuweisen hat, wird sicher auch auf dem ersten, selbstproduzierten Solo-Album nicht wirklich zimperlich mit seinen Anhängern umgehen.
Diese werden auch nicht enttäuscht – infernalischer kann frau kaum ihre Angepisstheit zum Ausdruck bringen. Ohne Gnade jagt sie jegliche Harmonien in die Lust und übergießt die Asche mit Samples, fiesem Hardcore-Geknüppel, Elektrotrash, Industrial und EBM.
Nach diesem einen Song, beziehungsweise 32 Minuten später begehren Ohren und Hirn förmlich nach einem Druckausgleich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Jenny Kracht