ALCEST

Kodama

"Die Musik von ALCEST deutet immer weiter darauf hin, dass die Band den Anspruch hat, zu einer shoegazenden Version von THE CURE zu werden, bei gelegentlichen Anleihen bei dem Monumentalsound von SIGUR RÓS.

Die musikalische Anverwandlung von Neige hinein in pathosgeladenen Pop steht spätestens seit „Shelter“ (2014) fest, das allerorten in sonnige Höhen platziert wurde. Dass „Kodama“ auch strukturell nichts mehr mit Black Metal zu tun haben würde, konnte im Vorhinein als vorausgesetzt angesehen werden – darüber täuschen auch die Growls und Doublebass in „Eclosion“ nicht hinweg.

Denn während der kompletten Dreiviertelstunde bleiben die vor Grandezza überschäumenden, groß angelegten Melodiebögen maximal feldüberlegen. Das Etikett Blackgaze wird dem, was ALCEST bei aller unterschwelligen Melancholie immer wieder lässig dahintänzelnd auf Platte bannen, bei „Kodama“ nicht mehr gerecht.

Es ist nicht düster oder gar schwarz, sondern im Gegenteil der helle Wahnsinn."