Gut, dann spielen wir mal den Namedropping-Peter und schauen anschließend, ob du bei der Soundableitung richtig lagst. AMBUSH, HELGA BLOHM DYNASTIE, GARDA und THE GENTLE LURCH. Mir sagen zwar zwei der Bands nichts, aber bei AMBUSH kommt man doch locker flockig auf ... na? Richtig, fertigen Swamp-Blues, der von einem Duo zelebriert wird, das gedankenverloren seine Kreise zieht. Großartiger Sound, räudig und meistens ziemlich kaputt. Wenn’s dann mal zu heimelig wird, zerstört man die Idylle mitten im Song mit Dingen, die da nicht unbedingt hingehören, oder räumt ein Stück lang einfach mal die Theke mit allen Gläsern und Flaschen ab. Meistens bewegt man sich aber in ruhigeren Gewässern, paddelt mit seinem Kanu durch die Mangrovenwälder und beschallt Alligatoren mit wunderschönen Melodien aus einer unverzerrten Gitarre, die von einem einsamen Schlagzeug begleitet wird. Es gibt immer wieder kleine Spannungsbögen, die kurz aufbrausen, wenn das mit dem nächsten Getränk zu lange dauert und die Leber nichts zu tun hat. Hier spielen zwei Typen, die sich blind verstehen, eine große Hand, ziehen eine Karte nach der anderen, die man nicht hat kommen sehen, und entstauben nebenher ein paar Instrumente, die man längst vergessen hatte. Klingen in der Summe an manchen Stellen wie fünf oder sechs Musiker, sind aber nur zu zweit. Cool!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Kalle Stille