Jean Benoit Dunckel und Nikolas Godin hätten es sich so leicht - und auch so schwer machen können: Sie hätten nur "Moon Safari", ihrem Hit-Album von 1998, eine Reihe identischer Nachfolgealben anhängen müssen, und das Bedürfnis der Popwelt an catchy, sofort klickenden Hits wäre gestillt gewesen.
Stattdessen ergründen sie mit jedem weiteren Werk neue Sphären handgemachter elektronischer Musik, nehmen dafür in Kauf, dass man auf ewig ihren Überhit "Sexy boy" im Kopf hat, wenn man an AIR denkt.
Auf ihrem dritten regulären Album, "Talkie Walkie" von 2004, stillten sie das Bedürfnis nach einem Nachfolgehit dann endlich mit "Cherry blossom girl", nur um jetzt den Zuhörer wieder suchend zurückzulassen.
"Pocket Symphony", dessen Titel womöglich auf einen Kommentar zu "Good vibrations" der BEACH BOYS zurückgeht, knüpft deutlich an den eleganten, relaxten Klängen ihres Debüts an, stellt aber auch keinen Bruch zu "Talkie Walkie" dar, ist ein sehr warmes, ruhiges, leises Album, das es schwer haben wird, in coolen, aber lauten Cafés als Hintergrundmusik wahrgenommen zu werden.
"Once upon a time" ist die erste offizielle Single, ein schöner Song, aber nicht der stärkste, denn der ist ganz klar das prägnante "Napalm love", das einem schon beim zweiten Hören wie ein alter Bekannter vorkommt, und auch "One hell of a party", bei dem Jarvis Cocker als Gastsänger fungiert, hat seine Qualitäten.
Ein weiteres exzellentes Album des genialen Duos also, und wegen mir kann das auf ewig so weitergehen. (47:53) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Thomas Kerpen